Autor:innen
Meral Kureyshi
Samstag, 8. November 2025
14.00 Uhr
Frachtraum Thun
Meral Kureyshi (*1983) in Prizren, kam 1992 mit ihrer Familie in die Schweiz und lebt in Bern. Sie studierte Literatur und Germanistik und arbeitet als freie Autorin. Ihr erster Roman "Elefanten im Garten" war nominiert für den Schweizer Buchpreis, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Ihr zweiter Roman "Fünf Jahreszeiten" wurde im Manuskript ausgezeichnet mit dem Literaturpreis "Das zweite Buch" der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung. 2020 wurde sie zu den Tagen der Deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen (Bachmannpreis). Für "Im Meer waren wir nie" erhielt sie 2025 einen Literaturpreis des Kantons Bern und wurde ebenfalls für den Schweizer Buchpreis 2025 nominiert.
Ihr neuster Roman "Im Meer waren wir nie" beleuchtet das Leben von Frauen über mehrere Generationen hinweg und entfaltet ein Panoptikum der Familie in der heutigen Zeit.
Larissa Waibel
Samstag, 8. November 2025
14.00 Uhr
Frachtraum Thun
Larissa Waibel (*1996) in Winterthur, hat Anglistik, Germanistik und Literaturvermittlung studiert und die Redaktion der Literaturzeitschrift Denkbilder geleitet. Sie ist Co-Verlagsleiterin und seit 5 Jahren Lektorin im Limmat Verlag in Zürich. Sie moderiert Lesungen und Gespräche mit Autor*innen.
Larissa Waibel moderiert die Lesung mit Meral Kureyshi.
Katharina Geiser
Samstag, 8. November 2025
15.00 Uhr
Frachtraum Thun
Katharina Geiser ist am Zürichsee geboren, aufgewachsen und dort wohnhaft geblieben – die meisten ihrer Vorfahren kamen aber aus Thun und Umgebung. In ihrem neuen Roman, “Die Wünsche gehören uns“, erzählt sie von Elise, die als Wäscherin gearbeitet hat, neben dem Haushalt drei Kinder zur Welt gebracht und für vier Stiefkinder gesorgt hat. Dieses arbeitsame Leben nimmt spät eine abrupte Wendung: die eigenen Töchter bringen Elise ins Armenasyl bei Thun. Elise ist die Ururgrossmutter von Katharina Geiser. Die Autorin zeichnet in ihrem neuen Roman einfühlsame Bilder, schürft tief in der Schweizer Sozialgeschichte und setzt ihrer Vorfahrin, aber auch allen anderen Menschen, denen dieselben “fürsorgerischen Zwangsmassnahmen“ widerfahren waren, ein Denkmal. Katharina Geiser hat bisher sechs Bücher veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Schillerpreis.
Steven Wyss
Samstag, 8. November 2025
15.00 Uhr
Frachtraum Thun
Steven Wyss (*1992) in Thun, übersetzt Literatur aus dem Französischen und lebt in Zürich. Im Jahr 2023 wurde er mit dem Kulturförderpreis der Stadt Thun ausgezeichnet und erhielt für seine Übersetzung von C.F. Ramuz’ Werk Preise von Stadt und Kanton Zürich.
Steven Wyss moderiert die Lesung mit Katharina Geiser.
Samstag, 8. November 2025
16.00 Uhr
Frachtraum Thun
Die Journalistin Brigitte Hürlimann hat in enger Zusammenarbeit mit den KlimaSeniorinnen ihre Geschichte aufgeschrieben und so ein Porträt dieser aussergewöhnlichen Bewegung und dieses besonderen juristischen Erfolgs festgehalten. Zusammen mit der KlimaSeniorin Elisabeth Stern und moderiert von Marcel Hänggi wird das Buch und die Geschichte der KlimaSeniorinnen vorgestellt.
Anschliessend an die Buchvorstellung “Als die Schweiz ins Schwitzen kam“ diskutieren Elisabeth Stern (KlimaSeniorinnen) und Linus Dolder (Klimastreik Schweiz) über den Stand der Dinge in der Schweizer Klimabewegung, die Rolle von Politikaktivismus und aktuelle Hürden und Herausforderungen im gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Klima. Moderiert wird das Podium von Marcel Hänggi.

Brigitte Hürlimann (*1963) ist promovierte Juristin und Journalistin (ehemals Tages-Anzeiger, NZZ, heute Republik), die sich insbesondere als Gerichtsreporterin einen Namen macht. Für ihre journalistische Arbeit hat sie verschiedene Auszeichnungen erhalten (u.a. Zürcher Journalistenpreis, Urner Medienpreis), 2019 verlieh ihr die Universität Bern die Ehrendoktorwürde für ihre Verdienste rund um Journalismus und Justiz. In enger Zusammenarbeit mit den Klimaseniorinnen verfasste sie “Als die Schweiz ins Schwitzen kam“ (Limmat Verlag, 2025), als Porträt einer aussergewöhnlichen Bewegung und eines ausserordentlichen juristischen Erfolgs.

Elisabeth Stern (*1947) promovierte in Ethnologie und blickt auf eine lange Zeit aktivistischen und beruflichen Engagements rund um Umwelt- und Ernährungsfragen und die Friedensbewegung zurück. Sie schliesst sich den 2016 gegründeten KlimaSeniorinnen an, in deren Vorstand sie heute ist. Die KlimaSeniorinnen haben sich die “Förderung und Realisierung eines wirksamen Klimaschutzes“ auf die Fahne geschrieben, wollen dafür insbesondere auch den juristischen Weg gehen. Sie klagen den schweizerischen Staat an, seine Schutzpflichten gegenüber den Bürger:innen nicht zu erfüllen und nicht genug für den Schutz des Klimas bzw. für die Erreichung der Klimaziele gemäss des Pariser Klimaabkommens zu tun. Sämtliche Klagen und Beschwerden werden in der Schweiz abgewiesen. Das führt zum Gang nach Strassburg vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der den KlimaSeniorinnen am 9. April 2024 in einem weltweit für Aufsehen sorgenden Urteil recht gibt: Klimaschutz ist ein Menschenrecht. In enger Zusammenarbeit mit der Journalistin Brigitte Hürlimann erzählen Elisabeth Stern und andere Klimaseniorinnen von ihren Erfahrungen, ihrem Aktivismus und der Geschichte ihres juristischen Erfolgs im Buch “Als die Schweiz ins Schwitzen kam“ (Limmat Verlag, 2025).

Linus Dolder (*2003) ist Klimaaktivist und verantwortlich für eine der grössten Demonstrationen in der jüngeren Geschichte der Stadt Thun (Klimastreik, 15. März 2019). Er ist Mitbegründer von Klimastreik Schweiz und prägte die schweizerische Klimabewegung lokal und national: Er wurde der erste Mediensprecher von Fridays for Future in der Schweiz und in Deutschland. Als Vertreter der Klimabewegung trat er an der UN-Klimakonferenz 2019 in Madrid (COP25) und 2021 in Glasgow (COP26) auf. Neben seinem Aktivismus ist Dolder Campaigner und politischer Berater.

Marcel Hänggi (*1969), ist Historiker und vielfach ausgezeichneter Journalist und Autor mit dem Schwerpunktthema Klimawandel, dessen Bücher und journalistische Texte den schweizerischen Diskurs zum Umgang mit dem Klimawandel prägen. Er lancierte u.a. die Volksinitiative “Für ein gesundes Klima (Gletscher-Initative)“ und veröffentlichte die Bücher (alle im Rotpunktverlag) “Null Öl. Null Gas. Null Kohle“ (2018), “Ausgepowert“ (2011) und “Wir Schwätzer im Treibhaus“ (2008). Zuletzt erschien “Weil es Recht ist. Vorschläge für eine ökologische Bundesverfassung“ (2024).
Samstag, 8. November 2025
18.00 Uhr
Frachtraum Thun

Erstmals lässt sich Endo Anaconda als Dichter entdecken, der er – nicht nur in seinem Songschaffen – immer schon war. “Im Gespinst in dem ich wohne” ergänzt Texte, an denen Endo Anaconda bis zuletzt für einen geplanten Lyrikband gearbeitet hat, mit zahlreichen, ebenfalls hochdeutschen Gedichten aus seinem Nachlass. Anacondas Lyrik ist ähnlich unbändig und sprachrhythmisch wie seine Songs, gleichzeitig ist sie in Bewegung, suchend, intim. Die Gedichte handeln von Einsamkeit, Euphorie, Weltwut und Weltliebe, Liebe überhaupt, Sucht, Alter, Anacondas zwei Heimaten – Schweiz und Österreich – und nicht zuletzt: von der Sprache. Das Publikum taucht noch einmal ein in die überbordende Bilderwelt eines grossen literarischen Phantasten und Romantikers.
Lesung mit Jürg Halter und Meret Matter sowie Musik von Boris Klečić.

Jürg Halter (*1980) in Bern, wo er meistens lebt. Halter ist Schriftsteller, Spoken Word Artist und bildender Künstler. Er gehört zu den bekanntesten Schweizer Kunstschaffenden seiner Generation und zu den Pionieren der neuen deutschsprachigen Spoken-Word-Bewegung. Studium der Bildenden Künste an der Hochschule der Künste Bern. Zahlreiche Auftritte in ganz Europa, in den U.S.A., in Afrika, Russland, Südamerika und Japan. Regelmässige Zusammenarbeiten mit anderen Künstler:innen. Zahlreiche Buch- und Musik-Veröffentlichungen, Arbeiten fürs Theater und Ausstellungen.

Bereits seit seinem 16. Lebensjahr steht Boris Klečić in unterschiedlichsten Ländern und Formationen auf der Bühne. Seine musikalische Laufbahn begann mit der Tamburica, später folgten Gitarre, Mandoline, Banjo und weitere Saiteninstrumente. An der Musikschule “Vatroslav Lisinski” in Zagreb studierte er zunächst klassische Tuba und ergänzte seine Ausbildung durch ein Soziologie-Studium. Später führte ihn sein Weg an die Swiss Jazz School in Bern sowie zu zahlreichen Workshops bei international renommierten Musikern. Heute lebt und arbeitet Boris Klečić in Bern. Dort ist er als Komponist, Produzent und vielseitiger Musiker in verschiedensten Projekten aktiv. Zudem unterrichtet er Gitarre und eine breite Palette an Saiteninstrumenten mit Leidenschaft und einem reichen Erfahrungsschatz aus seiner langjährigen Bühnen- und Studioarbeit.

Meret Matter studierte Schauspiel am Konservatorium für Musik und Theater Bern. 1989 war sie Mitbegründerin des Club 111 in Bern. Es folgten diverse Arbeiten als Regisseurin und Gastspiele u.a. in der Kaserne Basel, in der Gessnerallee Zürich und an diversen Festivals im In- und Ausland. Sie schrieb zahlreiche Theaterstücke, u.a. als Co-Autorin mit Grazia Pergoletti und erhielt einen Werkbeitrag der Literaturkommission. Sie inszenierte mehrere Arbeiten in Folge u.a. am Schauspielhaus Zürich, am Schauspiel Hannover und Theater Freiburg sowie mit freien Gruppen wie Kolypan,und entwarf Theater-Comic-Formate. Als Regisseurin und Sängerin arbeitet sie mit zahlreichen Musikern zusammen. Mit Helena Winkelmann und Steamboat Switzerland realisierte sie “Das Allmachtsrohr“, ein Musiktheater über den Künstler Adolf Wölfl.